Heizungsanlagenoptimierung

Mit einer Optimierung von komplexen Anlagen werden alle Handlungen und Maßnahmen im Lebenszyklus einer haustechnischen Anlage verstanden, die zum Ziel haben, diese Anlagen mit einem minimalen Ressourceneinsatz unter Berücksichtigung der jeweiligen Wirtschaftlichkeit zu betreiben.

Praktische Untersuchungen bestehender Heizungssysteme haben folgende Optimierungsmöglichkeiten aufgezeigt:

  • Die Heizkessel sind für die Heizungsanlage durchschnittlich 50-80% zu groß bemessen
  • Die Rohrleitungen für Heizung und Warmwasser werden häufig nicht bzw. nur unzureichend isoliert
  • Die Heizkörper sind zu ca. 70% überdimensioniert
  • 90% aller Installationen haben keinen hydraulischen Abgleich, obwohl zu etwa 50% schon in den Thermostatventilen voreingestellte Ventileinsätze eingebaut sind
  • Die installierten Umwälzpumpen sind durchschnittlich um den Faktor drei überdimensioniert                                                                             und verbrauchen unnötig viel elektrische Energie
  • Die Werkseinstellungen bei Heizsystemen werden gewöhnlich nicht verändert


Heizzentrale und Wärmeerzeugung:

Zur Wärmeerzeugung werden derzeit meistens noch Heizkessel für fossile Energieträger eingesetzt, auch wenn inzwischen vermehrt Biomasse genutzt wird. Das größte Energieeinsparpotenzial bei bestehenden Anlagen liegt im Austausch des Kessels. Ältere Erzeuger haben erhebliche Bereitschaftsverluste, zusätzlich sind viele Systeme überdimensioniert. Dies liegt oftmals an zwischenzeitlich erfolgten energetischen Verbesserungen der Gebäudehülle, aber auch daran, dass vielfach von vornherein zu große Kessel installiert wurden. Bei einer anstehenden Kesselerneuerung sollte zuerst geklärt werden, ob der vorhandene Energieträger weiter genutzt werden soll. Welche Art der Wärmeerzeugung dann gewählt wird, ist im Wesentlichen von dem Temperaturniveau des vorhandenen Heizungssystems abhängig.

Ist eine Kesselerneuerung vorerst nicht machbar, gibt es dennoch einige Möglichkeiten zur Verbesserung der Wärmeerzeugung. Sofern nicht vorhanden sollten alle Anlagen, die vorrangig Raumwärme erzeugen, eine temperaturgesteuerte Regelung erhalten.

Weitere sinnvolle Maßnahmen sind:

  • Anpassen der Heizkurven und gegebenenfalls Reduzieren der Vorlauf- und Kesseltemperatur
  • periodische Messung des CO2-Gehaltes der Abgase, der Abgastemperatur, der Rußziffer und des Feuerraumdrucks
  • periodische Kontrolle und gegebenenfalls Reinigen der Heizflächen bzw. Kesselheizflächen
  • hydraulisches Entkoppeln der Wärmeerzeuger bei Mehrkesselanlagen
  • automatisch arbeitende Folgeschaltung für Mehrkesselanlagen
  • Ergänzung, Verbesserung oder Erneuerung der Wärmedämmung an den Wärmeerzeugern, den Armaturen und der Wärmeverteilung
  • Installieren von automatisch arbeitenden Abgasoder Verbrennungsluftklappen
  • hydraulischer Abgleich des Heizungssystems


Wärmeverteilung/Hydraulik:


Ein häufig unterschätztes Potential zur Energieeinsparung und Komfortsteigerung bietet die Wärmeverteilung. Dazu gehören neben den Rohrleitungen auch die Umwälzpumpen, die das Heizungswasser vom Wärmeerzeuger zu den Wärmeverbrauchern führen und die Armaturen an den Heizflächen, die für eine bedarfsgerechte Regelung der Raumtemperatur sorgen sollen.

Unerlässlich dafür ist der korrekte hydraulische Abgleich:
Er garantiert, dass die Wärmeverbraucher mit der exakt benötigten Heizwasser-menge versorgt werden. Fehlt der hydraulischre Abgleich, so wird entweder zuviel oder zuwenig Heizmedium zu den Verbrauchern gepumpt. Auswirkungen sind Strömungsgeräusche im Heizsystem, überheizte Räume und Räume mit mangelhafter Wärmeversorgung. Darüber hinaus ist hiermit ein erhöhter Energieverbrauch für Wärmeerzeugung und Wärmeverteilung verbunden.